Das Naturschutzgebiet (NSG) "Schwenninger Moos"

Ein Graureiher
Ein Graureiher

Im Laufe der Ewigkeit hat das Leben viele wunderschöne Naturparadiese geschaffen.

In einem dieser Naturjuwelen stehe ich gerade.

Es ist das NSG „Schwenninger Moos“, das eine Größe von ca. 100 ha hat.

 

Das Schwenninger Moos ist ein Moorgebiet.

Es liegt auf einer Höhe von 705 m über dem Meeresspiegel auf der Baar am Südrand von Villingen-Schwenningen.

In diesem Gebiet verläuft die Europäische Wasserscheide: Das Wasser, das nach Norden über den Neckar in den Rhein fließt, mündet in die Nordsee. Das Wasser, das in südwestlicher Richtung über die Donau abfließt, mündet ins Schwarze Meer.

 

Das NSG ist das Quellgebiet des Neckars. Eine Kalkmergel-Quelle befindet sich im Moor. Dies wird wahrscheinlich wohl die „richtige“ Quelle des Neckars sein. Sie liegt in einem geschützten Gebiet und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

 

 

 

Entstehung des Hochmoores & Wissenswertes:

 

Das Schwenninger Moos ist ein Hochmoor.

Am Ende der letzten Eiszeit befand sich einst, wo heute das Naturschutzgebiet liegt, ein See. Nach Tausenden von Jahren begann eine Vertorfung, die zur Verlandung des Gewässers führte.

Es bildete sich zunächst ein Flach- oder Niedermoor. Durch das allmähliche Wachstum des Flachmoor-Torfes und das damit verbundene Emporheben über den Grundwasserspiegel konnte sich zunächst Baumbewuchs (Erlen, Birken, Kiefern) ausbreiten. Hohe Niederschläge sorgten dafür, dass vor allem in der Mitte neue Torfschichten wuchsen, so dass ein uhrglasförmig aufgewölbtes Hochmoor entstand. Durch die jetzt vorhandene Nährstoffarmut starb die anspruchsvolle Niedermoorvegetation ab. An ihre Stelle traten die genügsamen Torfmoose der Gattung Sphagnum.

 

Während das Moos an der Oberfläche weiterwuchs, starben die unteren Teile ab. So wurde Wasser durch

das Sphagnum lediglich oberflächlich gespeichert. Unter diesen Bedingungen konnten nur wenige Pflanzen wie Heidekrautgewächse und einzelne kümmerliche, sehr langsam wachsende Bergkiefern hier gedeihen. Die Ernährung erfolgte fast ausschließlich durch nährstoffarmes Regenwasser und mineralischen Staub.

 

Das Wasser von Hochmooren ist sehr kalkarm, sauer (PH 3.5-4,5) und reich an Humusstoffen.

Ein Wald kann durch ein Sphagnum-Moor manchmal völlig zum Absterben gebracht werden.

 

Vorwiegend besteht der Torf aus Humus. Es handelt sich dabei um abgestorbene und umgewandelte Reste aus pflanzlichen Substanzen. Die pflanzlichen Baustoffe, vor allem Zellulose, werden bei der Torfbildung weitgehend zerstört. Anaerobe Bakterien sowie Pilze sind an diesem Prozess beteiligt. Cuticula-Reste (Cuticula: Wachsschicht, die auf der Epidermis der Pflanzenzellen liegt), Harz und Sporen bleiben hingegen bei der Vertorfung gut erhalten. Damit Torf überhaupt entstehen kann, müssen die Pflanzenreste rasch der Einwirkung von Sauerstoff entzogen werden.

Dies war im Schwenninger Moos der Fall.

Diese Umstände machten es überhaupt möglich, durch Pollenanalyse von Bohrkernen, die Entstehung des Schwenninger Mooses zu rekonstruieren.

 

Die Einwirkungen des Menschen:

 

Durch den Menschen hat sich das ursprüngliche Landschaftsbild dieses Areals völlig verändert.

 

Von 1748 bis in die 1950er Jahre (mit kurzen Unterbrechungen) wurden hier die Hochmoortorfe vollständig abgebaut. Zu diesem Zweck wurde dem Moor das Wasser durch Gräben entzogen. Durch den Wasserentzug wurde dem Moor seine Lebensgrundlage genommen. Nach dem Abbau des Torfes kümmerte man sich nicht weiter um dieses Gebiet, und so fand eine Bewaldung statt, das zu einer weiteren Entwässerung führte.

 

Nach einigen Jahrzehnten taten sich diverse Institutionen zusammen, um das Schwenninger Moos zu retten.

Man sperrte die Entwässerungsgräben, die bewaldeten Flächen wurden zurückgedrängt. Es fand eine Renaturierung statt.

Seit 2003 werden Moorschnucken eingesetzt, um den Bewuchs durch Birkensprösslinge im Moos zu stoppen. Durchgeführt werden diese und weitere Arbeiten durch den Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg des BUND.

 

Seit 1939 steht das Schwenninger Moos unter Naturschutz.

 

Der große See im NSG "Schwenninger Moos"
Der große See im NSG "Schwenninger Moos"
Ein wunderschöner Spätsommermorgen am Schwenninger Moos
Ein wunderschöner Spätsommermorgen am Schwenninger Moos

 

 

 

Es ist ein wunderschöner Spätsommermorgen, als ich am See im Naturschutzgebiet stehe. Dieser ist durch den Anstau des Hauptentwässerungsgrabens entstanden. Ich bin von der Schönheit dieses Areals überwältigt. Mit so einem Anblick hatte ich – ehrlich gesagt - nicht gerechnet.

 

Fasziniert von dieser Örtlichkeit halte ich mich recht lange auf und mache einige Fotos. Immer mehr Menschen treffe ich zur vorangeschrittenen Stunde an. Es wird Zeit für mich zu gehen.

Ich habe nur einen Bruchteil des NSGs gesehen und werde hierhin wieder zurückkehren.

 

Weiteres darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

 

 

 

 

 

 

Hier sind nun die ersten Eindrücke des NSGs „Schwenninger Moos“:

(INFO: Alle Fotos wurden mit einer Panasonic Lumix DMC-FZ150 aufgenommen und lassen sich durch Anklicken vergrößern. Manche werden in Farbe & in SW gezeigt, einige nur in SW oder nur in Farbe. Nicht alle Fotos enthalten Bildunterschriften.)

 

Meine Infos erhielt ich aus diversen Quellen: 

  • Wikipedia
  • Allgemeine Geologie von Dieter Richter - 3. bearb. u. erw. Aufl. - Berlin ; New York: de Gruyter, 1986 (Sammlung Göschen ; 2604)
  • Lehrbuch der Allgemeinen Geologie Band 1 Festland – Meer von R. Brinkmann, H. Louis, M. Schwarzbach, E. Seibold – 2. neubearbeitete Auflage ; Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1974
Karte: Lage des NSGs "Schwenninger Moos (Google Maps)
Karte: Lage des NSGs "Schwenninger Moos (Google Maps)

Zum Foto-Blog
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