Bin mal weg...

Auf der Höhe
Auf der Höhe

 

Es ist wunderschönes Wetter heute. Die Sonnenstrahlen fallen von einem wolkenfreien Himmel auf die Erde herab und erwärmen diese mit ihrer sommerlichen Kraft.

Ich habe das Triberger Tal verlassen und befinde mich auf dem Hohnenweg auf einer Anhöhe. Hier hat man einen weiten Blick auf die umliegende bergige Landschaft. Während meine Blicke in die Ferne schweifen, lasse ich meine Gedanken wandern...

Etwa ein Jahr ist es her, dass ich mit Anhang den Selfkant in NRW verließ. Dass Triberg nun unser neues Zuhause wurde, bestimmte einzig und allein das Leben.

Es hat uns hierher geführt. Ich selbst habe immer den Schwarzwald gemocht. Dass diese Region nun auf diese Art und Weise zu unserer neuen Heimat geworden ist, war so nicht geplant.

Wenn ich genau darüber nachdenke, sind die großen Dinge, die einem während eines Erdendaseins geschehen, nie von Menschenhand geplant.

Ein Grund mehr, sich auf das Leben zu verlassen und ihm zu vertrauen. Wie heißt es so schön: "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt..."

 

 

Auch mit Mitte Fünfzig kann man einen Neuanfang wagen. Der Umzug nach Triberg glich einer kleinen Auswanderung im eigenen Heimatland. Wir haben sehr nette hilfsbereite Menschen getroffen, die uns zwar nicht kannten, die uns aber vertrauten und uns Arbeit und ein Dach über dem Kopf gaben. Wir sind sehr dankbar. Auch hier fügte das Leben ein Zahnrädchen ins andere...

 

Heute ist mein freier Tag und so mache ich mich nach meinen Gedankengängen mit meiner Kamera auf, wandere einen Rundgang auf der Höhe bleibend und lasse mich von der Schönheit der Landschaft leiten. Ein Rotmilan fliegt über meinen Kopf hinweg und gleitet durch die Lüfte.... dort muss das Gefühl der Freiheit wohl grenzenlos sein. Auch ich fühle mich wohl und frei. Es ist bereits am frühen Morgen relativ  warm. Zum Glück weht hier ein kühles Lüftchen, sodass man gut die hohen Temperaturen ertragen kann. Es ist keine Menschenseele hier oben unterwegs. Die Welt und ich sind allein... Lediglich ein paar Kühe grasen genüsslich die frischen Kräuter auf den hiesigen Wiesen. Ein Bauer fährt mit einem alten Traktor an mir vorbei, grüßt freundlich "Grüß Gott" und fährt mit aller Ruhe zu den anliegenden Weiden und versorgt das Vieh mit frischem Wasser. Vor meinen Augen präsentiert sich eine ganz andere Welt, die sich langsamer zu drehen scheint. Hier haben die Wörter der modernen Welt wie "Karriere" und "Laufbahn", wo es hektisch zugeht, keinen Platz.

 

Fernblicke:

(Alle Fotos wurden mit einer Nikon Coolpix P7100 aufgenommen & lassen sich durch Anklicken vergrößern)

 

 Weiter auf meinem Rundgang treffe ich auf verschiedene alleingelegene Gehöfte und auf kleine Siedlungen...

 

 

 

... unter anderem stoße ich auf den Bopperturm auf einer Höhe von 915m. Es ist Deutschlands niedrigste Aussichtsplattform.


 

Je weiter der Tag voranschreitet, je mehr spürt man die wärmende Potenz der Sonne. Ich entdecke einen kleinen Waldpfad. Das Waldareal verspricht Abkühlung.

 

 

Nachdem ich ein paar Stunden auf der Höhe gewandert bin und meine Blicke und meine Gedanken habe schweifen lassen, kehre ich ins Tal nach Triberg zurück.

Wie war der Spruch sogleich?

 

"Von Zeit zu Zeit muss man einen neuen Standpunkt suchen, damit man die Welt wieder neu sieht!"